Wenn im Bekanntenkreis ein Mensch an Krebs erkrankt, nimmt man dies mit Bedauern zur Kenntnis, schliesslich passiert so etwas nur den andern, mir doch nicht.
Vielleicht gerade deshalb traf mich 2016 die Diagnose Speiseröhrenkrebs wie ein Genickschuss. Das kann doch einfach nicht sein, der Gastroenterologe hat sich bestimmt geirrt und wenn schon Tumor, dann nicht bösartig.
Er hatte sich nicht geirrt und es hatte sich ein bösartiger Feind bei mir eingenistet.
Bereits während der Fahrt nach Hause erklärte ich meiner Frau, dass ich den Kampf gegen diesen Feind aufnehmen und das kleine Kerlchen besiegen werde. Wie vermutlich jeder in dieser Situation, zog ich Dr. Google zu Rate. Horror pur, was ich da alles so lesen konnte. Von wunderbaren, heilenden Mittelchen bis nicht heilbar, von Ratschlägen wie z.B. auf keinen Fall operieren, von erfolgreichen Geistheilern in Asien usw. ist für jeden Geschmack etwas zu finden.
Lassen Sie sich Ihre Energie nicht durch verunsichernde Interneteinträge stehlen, falls Sie einmal mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden sollten.
Die ersten Tage werden Sie sich vermutlich etwas hektisch mit Sachen beschäftigen, welche in Ihrem Leben die 10. Priorität belegen. Dieser Zustand wird sich legen und wird sinnvollem und situationsbezogenem Verhalten Platz machen.
Krebs trifft auch die Nächsten.
Sehr bald beschäftigte mich der Gedanke, was ich meiner Familie, meinen Nachbarn und Freunden über meine Erkrankung mitteilen will, und wie ich es ihnen sagen soll.
Gemeinsam mit meiner Frau kamen wir zu einem Ergebnis, welches uns über die gesamte Zeit meiner Erkrankung als sehr praktikabel erschien und uns tatsächlich auch half.