Dass nach den Therapien und nach der grossen Operation einiges nicht mehr sein könnte wie vorher, hat sich bewahrheitet. Mein Magen ist etwas kleiner, folglich muss ich die Mahlzeitenmenge diesem Umstand anpassen. Drei Stunden vor dem Schlafengehen esse ich nichts mehr, weil mich nachts der Reflux schikanieren täte. Ich darf auch nicht total horizontal liegen.
Reflux = Rückfluss vom Magen in die Speiseröhre. Entsteht beim Fehlen des Speiseröhrenverschlussmuskels nach einer Operation.
Mein Bett habe ich mit einem elektr. verstellbaren Rost ausgestattet. Ich kann damit die Hälfte der Liegefläche stufenlos in die gewünschte Schräglage bringen.
Hie und da verspüre ich ein leichtes Brennen in der Speiseröhre. Dies ist dann der Fall, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangen konnte (Reflux). Dieses leichte Brennen behandle ich jeweils mit Alucol Gel. Weil aufsteigende Magensäure eine ätzende Wirkung hat, achte ich darauf, mich nicht vornüber zu beugen. Diesbezüglich habe ich nach der Operation einer Diskushernie im Jahr 1992 eine entsprechende Routine entwickelt.
Seit ca. Juni 2018 kann ich wieder normale Portionen essen. Auch auf ein geliebtes Bierchen muss ich nicht mehr verzichten.
Für Rotwein kann ich mich nach wie vor nicht sehr begeistern, auch Milchprodukte gehören noch nicht zu meinen Lieblingsspeisen. Die Lust auf gewisse Speisen kann sich täglich ändern. Dies kann von der Operation herrühren, welche unter Umständen den Geschmackssinn resp. die Rezeptoren im Gehirn verändert haben kann. Leider wurde ich nach der Operation nicht auf diesen Umstand vorbereitet.
Nach einem derart grossen, operativen Eingriff können auch Gewichtsschwankungen auftreten. Es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis der Körper wieder in eine Art Gleichgewicht kommt resp. sich das Sättigungsgefühl normalisiert.
Bereits vor der Operation wurde ich mehrmals dahingehend informiert, dass ich nach dem Eingriff mit Einschränkungen rechnen müsse. Auch bei mir sind solche (kleinere) vorhanden. Manchmal ärgere ich mich darüber, aber letztendlich leide ich lieber unter kleineren Einschränkungen als unter Krebs...